Die Mobilitätswende hat in den vergangenen Jahren in vielen Ländern an Fahrt aufgenommen. Um den negativen Auswirkungen des Klimawandels entgegenzuwirken, kommt dem Verkehrssektor eine bedeutende Rolle zu. Mit dem Verbrenner-Aus in der EU ab 2035 und einem prognostizierten E-Auto-Bestand von 11,55 Millionen Fahrzeugen in Deutschland bis 2030, steigt der Bedarf an öffentlicher Ladeinfrastruktur.
Schnellladen ist dabei ein entscheidender Faktor, um die Akzeptanz und die Alltagsintegration von E-Autos zu erhöhen. Die Untersuchung „Public ChargingStudy 2023“ des Marktforschungsunternehmens UScale, zeigt deutlich, dass zahlreiche E-Auto-Fahrer das Angebot von öffentlichen Ladestationen nutzen. Manche E-Auto-Fahrer laden sogar ausschließlich an öffentlichen Standorten, wenn beispielsweise eine private Wallbox aus Kostengründen für sie nicht infrage kommt und der Arbeitgeber ebenso keine Lademöglichkeit bietet.
Um den Bedürfnissen der E-Auto-Fahrer auch in Zukunft gerecht werden zu werden, ist ein gut ausgebautes, öffentliches Schnellladenetzwerk notwendig, welches verkehrsgünstig angebundene und nutzerfreundliche Ladestationen zur Verfügung stellt.
Elektroautos können auf zwei Wege geladen werden: Wechselstrom (AC) und Gleichstrom (DC). Doch was genau verbirgt sich hinter diesen Begriffen und welche Vorteile bieten sie beim Laden?
AC- und DC-Laden: Wo liegt der Unterschied?
Die meisten kennen Wechselstrom (AC) aus der heimischen Steckdose. Hier wechselt der Strom periodisch die Richtung, was für viele Haushaltsgeräte kein Problem darstellt. Doch die Batterie eines E-Autos kann nur Gleichstrom speichern. Um Strom einer AC-Ladestation an die Batterie weiterzugeben, wird er zunächst vom On-Board-Charger im Auto umgewandelt. Deshalb ist AC-Laden langsamer.
Gleichstrom (DC) hingegen fließt stets in die gleiche Richtung und entspricht somit der Stromart, die in der Batterie des E-Autos gespeichert wird. DC-Ladestationen wandeln den Wechselstrom (AC) aus dem Stromnetzwerk direkt innerhalb der Station in Gleichstrom (DC) um. DC-Ladesäulen haben eine höhere Leistung, deshalb kann der Ladevorgang deutlich schneller erfolgen. Das ultraschnelle Laden ist an öffentlichen Standorten besonders wichtig, weil dort E-Auto-Fahrer kürzere Standzeiten haben als im privaten Bereich.
Mythos: Ist ultraschnelles Laden schädlich für die Batterie des Autos?
Moderne E-Auto-Batterien sind für das ultraschnelle Laden ausgelegt und werden dadurch nicht beschädigt. Die meisten Elektroautos verfügen über ein hochentwickeltes Batterie-Management-Systeme (BMS), das die Batterie schützt. Es reguliert die Temperatur, Stromstärke und Spannung und verhindert so Schäden, selbst bei ultra-schnellem Laden. Zudem erfolgt durch das Batterie-Management-Systeme (BMS), eine automatische Regelung der Ladeleistung, wodurch hohe Ladezustände (ab ca. 80 %, ähnlich zu einem intelligenten Ladevorgang von Smartphones) vermieden werden. Das ist schonend für die Zellchemie in der Batterie. Fortschrittliche Thermomanagementsysteme verhindern während des Ladevorgangs eines E-Autos außerdem ein Überhitzen der Batterie, wodurch ein potenzieller Verschleiß minimiert wird.